Camping im Grünen? Hier ist es erlaubt!

Interview mit einer Expertin von „AlpacaCamping“

Legale Alternative zum Wildcampen

Manche Camper schätzen die unterhaltsame Gemeinschaft auf dem Campingplatz. Andere möchten lieber privater und naturnäher stehen. Doch wo ist Wildcampen erlaubt? Wir haben mit Marina Müller von der Stellplatz-Buchungsplattform „AlpacaCamping“ gesprochen. Sie klärt rund um das Thema Wildcampen auf und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die legale Alternative „AlpacaCamping“.

Expertin Marina Müller von „AlpacaCamping“

Seit die Stellplatz-Buchungsplattform „AlpacaCamping“ 2021 gegründet wurde, ist Marina Müller dabei. Sie ist für Marketing und PR sowie Kooperationen zuständig. Seit Anfang 2023 kooperiert Bürstner mit „AlpacaCamping“. Gemeinsames Ziel ist es, das Angebot an nachhaltigen Stellplätzen für alle Fahrzeugtypen und -größen in Europa auszubauen. „AlpacaCamping“ vermittelt zudem Ab- und Unterstellplätze in ganz Deutschland, beispielsweise für die Wintermonate.

„Unsere Erlebnis-Stellplätze sind nach der Buchung fest reserviert. Sie können mit Ihrem Fahrzeug mitten im Grünen stehen und haben bei Bedarf trotzdem immer einen Ansprechpartner vor Ort.“
Marina Müller
Marketing & PR bei „AlpacaCamping“

Frau Müller, welche Probleme gibt es beim Wildcampen?
Marina Müller: „Wildcampen ist in Deutschland illegal. Denn beim Wildcampen können die Lebensräume von Pflanzen und Tieren zerstört werden und es besteht Brandgefahr. Oft gibt es auch Probleme mit Müllverschmutzung. Wenn ein paar schwarze Schafe ihre Abwassertanks in der Natur entleeren, wirft das ein schlechtes Licht auf alle Camper. Da Wildcampen illegal ist, kann man nachts von den Grundstücksbesitzern oder der Polizei rausgeklopft werden. Dann endet es meist mit einer Strafzahlung. Camping ist in Deutschland wirklich nur auf ausgewiesenen Campingflächen erlaubt. Das Übernachten auf öffentlichen Parkplätzen ist lediglich zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit gestattet.“

Gibt es in Europa Länder, in denen Wildcampen erlaubt ist?
Marina Müller: „In den meisten europäischen Ländern ist Wildcampen verboten. In den skandinavischen Ländern gilt zwar das ,Jedermannsrecht‘. Das heißt aber nicht, dass man einfach überall mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Wohnvan wildcampen darf. Sondern man darf in den skandinavischen Ländern im Zelt fast überall eine Nacht schlafen.“

 

Wie spontan kann ich bei „AlpacaCamping“ buchen?
Marina Müller: „Wir möchten den Campern ermöglichen, noch am selben Tag einen Platz für die Nacht zu buchen. Beliebte Stellplätze an Seen, Bergen und am Meer sollten aber mit einer gewissen Vorlaufzeit gebucht werden. Dann ist es sicher, dass man seinen Lieblingsplatz erhält. Meine Empfehlung für die Hochsaison: Buchen Sie im Frühjahr. Wenn etwas dazwischenkommt, können Sie stornieren.“

Welche Tipps haben Sie für die Stellplatzsuche bei „AlpacaCamping“?
Marina Müller: „Wenn man nach einem Datum sucht, werden nur die Stellplätze angezeigt, die tatsächlich frei sind. Bei den Filtern sollten Sie Ihren Fahrzeugtyp auswählen, also zum Beispiel Wohnwagen. Wichtig ist es zudem, die richtige Ausstattung anzuklicken: Brauchen Sie WC und Dusche, Strom und Wasser? Wir haben ganz unterschiedliche Stellplätze: ob am Weinberg, auf Bauernhöfen oder bei Winzern. Auf den meisten Plätzen sind Hunde willkommen, auch hier am besten einfach einen Filter setzen.“

Welche Rolle spielen die Gastgeber?
Marina Müller: „Nach der Buchung können die Gastgeber kontaktiert werden. Gibt es keine Fragen seitens der Camper, funktioniert die Buchung jedoch auch ohne Kontaktaufnahme: Sie bekommen die Koordinaten des Stellplatzes und wissen genau, wo Sie Ihr Fahrzeug hinstellen können. ,AlpacaCamping‘ ist für alle interessant, die Individual-Camping lieben und auch mal autark stehen wollen. Achten Sie am besten auf die Stellplatzbeschreibungen und die Bewertungen. Bei einer ,Alleinlage am Waldrand‘ gibt es vermutlich wenig Kontakt. Auf einem Bauernhof hingegen kommen Gastgeber und Camper meist ins Gespräch und setzen sich abends vielleicht auch mal zusammen.“

3 Tipps für autarkes Campen

  • Wahl des Fahrzeugs: Gibt es einen Küchenbereich, Toilette und Dusche? Wie groß sind die Wassertanks? Überlegen Sie sich, welcher Wohnvan oder welches Wohnmobil Ihnen die nötige Ausstattung und den gewünschten Komfort bietet.

  • Ausreichend Gas: Wenn möglich, packen Sie eine zweite Gasflasche ein. Falls es am Stellplatz eine Feuerstelle gibt, lässt sich damit super Gas beim Kochen sparen. Allerdings können in heißen Sommermonaten auch Feuerverbote gelten.

  • Stellplatz-Buchung: Bei „AlpacaCamping“ können Sie auswählen, welche Infrastruktur am Stellplatz verfügbar sein soll. Buchen Sie am besten zumindest ab und zu einen Stellplatz mit Strom, Wasser, Feuerstelle und/oder sanitären Anlagen.

AlpacaCamping

Über 4.000 Erlebnis-Stellplätze im Grünen, weit ab vom Massentourismus: „AlpacaCamping“-Stellplätze gibt es flächendeckend in Deutschland und Österreich. In Frankreich und Italien wird das Angebot gerade aufgebaut. Camper mit allen Fahrzeugtypen und -größen werden bei der Buchungsplattform fündig: ob Wohnwagen, Wohnvans oder sogar Wohnmobile mit über sieben Metern Länge.
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Idyllischer Stellplatz an einem Weiher in Bayern.

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